Wespenbeseitigung - Ein Fall für die Feuerwehr?Immer wenn die gelb-schwarzen Insekten auftauchen, fühlen sich Menschen belästigt oder gefährdet. Keines der Tiere ist jedoch von sich aus aggressiv. Zurzeit werden daher die Freiwilligen Feuerwehren wieder verstärkt zur Beseitigung von Wespennestern gerufen. „Nicht in allen Fällen ist ein Einschreiten der Feuerwehren nötig oder erlaubt“, so 1. Kommandant Theo Eschenbacher von der FF Rimpar, „Grundsätzlich haben Wespen, Bienen und ähnliche Insekten, so genannte Hymenopteren, in der Natur wichtige Aufgaben zu erfüllen, so sind sie unter anderem für das Bestäuben von Blüten von Nöten.“, so Eschenbacher weiter.

Einige dieser Insektenarten sind vom Aussterben bedroht und daher ist es nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten, sie ohne triftigen Grund zu fangen oder gar zu töten. Das Gesetz verbietet darüber hinaus, Tiere der besonders geschützten Arten Nist-, Brutstätten oder Nestern zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören. Was heißt das nun für die Bürger und die Feuerwehren? Alle Hymenopteren können stechen, dies ist zwar schmerzhaft, jedoch in der Regel nicht besonders gefährlich. Lediglich für Menschen mit Insektengiftallergie (2 - 3% der Bevölkerung) können Stiche schwerwiegende Folgen haben. Gemäß Bayerischem Feuerwehrgesetz darf die Feuerwehr nur einschreiten, wenn von den Tieren eine Gefahr für den Menschen ausgeht. Daher hat sich die Feuerwehr vor der Entfernung zu vergewissern, ob die Beseitigung der Insektenvölker wirklich notwendig ist. Die Feuerwehren schreiten nur dann ein, wenn eine unmittelbare Gefahr für Menschen besteht! Das kann beispielsweise bei einem Spielplatz oder auch Kindergarten sein.

Für ein konkretes Einschreiten der Feuerwehr müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

1. Es liegt eine konkrete Gefahr (Notfall) durch das Wespennest vor: Diese Einschätzung trifft der Einsatzleiter der Feuerwehr im pflichtgemäßen Ermessen für den konkreten Einzelfall.

2. Es kann nicht durch eine gewerbliche Schädlingsbekämpfungsfirma Hilfe geleistet werden: Entsprechende Telefonnummern und Kontaktdaten finden Sie in den „gelben Seiten“ oder im Internet unter http://www.hymenoptera.de/html

3. Selbsthilfe der Betroffenen ist nicht möglich: Wegen der Eigengefährdung ist die Beseitigung eines Wespennestes durch Selbshilfe im Normalfall ausgeschlossen. Häufig kann die Gefahr, die durch ein Wespennest ausgeht, aber durch einfache Absperrmaßnahmen abgewendet werden, bis das Nest durch gewerblichen Hilfe beseitigt werden kann.

Die Freiw. Feuerwehr Gramschatz gibt Ihnen einige Tipps, wie man sich mit den Insekten arrangieren kann:

- Die Tiere stechen nur bei Bedrohung - vermeiden Sie heftige Bewegungen und schlagen Sie nicht nach den Tieren.

- Lassen Sie Lebensmittel im Sommer nicht lange offen stehen - vergewissern Sie sich vor dem Trinken aus Flaschen und Gläsern, dass sich kein Insekt "hineingeschmuggelt" hat. Kinder sollten einen Strohhalm benutzen.

- Bieten Sie eine alternative Nahrungsquelle an: mit einem Gemisch aus Honig und Früchten kann man Wespen erfolgreich vom Kaffeetisch fernhalten.

- Der Ansiedelung von Insekten in Hohlräumen (Rolladenkasten, Verkleidungen etc.) können Sie vorbeugen, indem Sie mögliche Schlupflöcher bereits im Frühjahr abdichten.

- Insekten den Zugang zu Innenräumen versperren, zum Beispiel durch Vorhänge oder Schutzgitter.

- Wenn möglich auch im Schwimmbad nicht barfuss laufen.

- Abfallbehälter geschlossen halten.

Sollte es doch einmal zu einem Stich gekommen sein, dann sind der anfängliche Schmerz und die lokale Schwellung normale Reaktionen. Diese gehen nach einiger Zeit von selbst zurück, beschleunigt wird dies durch Kühlen der Einstichstelle. Bei Einstichen im Rachenraum sowie bei Auftreten von Kreislaufproblemen, Herzrasen, Atemnot verständigen Sie sofort den Rettungsdienst unter Notruf 112 oder 19222.

 

Weitere Informationen:

Hymenoptera: http://www.hymenoptera.de/html/
Aktion Wespenschutz: http://www.aktion-wespenschutz.de/
Bay. Landesamt für Umwelt: http://www.lfu.bayern.de/
wikipedia: Wespen http://de.wikipedia.org/wiki/Wespen
   
Infoblatt Wespen: Johannes Minolts: PDF (253 KB)
UmweltWissen: Wespen&Hornissen: PDF (115 KB)
   
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
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