„Die Kriegerkameradschaft, wie der Verein in der Gründerzeit genannt wurde, aber auch heute die Soldaten- und Reservistenkameradschaft sahen im Gedanken der Selbsthilfe immer eine Ihrer wichtigsten Aufgaben. Ganz gleich ob es um die Verbesserung der Lebensbedingungen oder auch um die gegenseitige Unterstützung von Kameraden oder deren Hinterbliebene ging", so Bürgermeister und Stabsunteroffizier d.R. der Gebirgsjäger Burkard Losert und nach dem Gottesdienst mit Pater Edmund zum 90-jährigen Jubiläum der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Gramschatz.
Neben Losert konnte der Vorsitzende der Soldaten- und Reservistenkameradschaft Gramschatz Joe Wiesner den stellvertretenden Präsidenten des BSB und Bezirksvorsitzenden für Unterfranken Franz Sennefelder, den Kreisvorsitzenden des BSB Wü/MSP Rainer Schmitt, den stellvertretenden Kreisvorsitzenden des BSB für Schweinfurt StFw d.R. Ewald Vogel und die Kameradschaften aus Arnstein, Birkenfeld, Eßleben, Estenfeld, Gelchsheim, Karbach, Kürnach, Oberleinach, Püssensheim, Wülfershausen und die Reservistenkameradschaft Rimpar sowie den Schützenverein Rimpar begrüßen.
„Persönlich freue ich mich über den Mut unseres Bürgermeisters zu seinem Dienst in der Bundeswehr zu stehen und heute hier in Uniform zu erscheinen. Wir alle die hier in Uniform stehen zeigen damit, dass wir unsere Pflicht für Frieden und Freiheit in einer Wehrpflichtarmee abgeleistet und gehören jetzt auch schon zu den Ehemaligen. Denn eine Pflicht Wehrdienst zu leisten, gibt es nicht mehr", so Wiesner.
Dann liefen die Fahnenabordnung der Gramschatzer Reservisten, die anwesenden Soldatenvereine, die Ortsvereine und die Ehrengäste mit musikalischer Begleitung der Musikkapelle Gramschatz in einem feierlichen Festzug zum Fischerfest. Dort wurde das 90-jährige Jubiläum dann schließlich ausgiebig gefeiert.
Die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Gramschatz hat ihre Anfänge im Jahr 1923. Damals wurde der Kriegerverein 14/18 durch Kriegsgediente aus dem 1. Weltkrieg unter Vorstand Alois Kistner gegründet. Später wurde er durch die Nazis aufgelöst. 1959 wurde er als Soldaten- und Kriegerkameradschaft neu gegründet. Erster Vorstand war damals bis 1997 Otto Volk. Abgelöst wurde er von Franz Josef Wiesner. Hans Kistner, der auch Gründungsmitglied des Kriegervereins 14/18 war wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Die 37 Gründungsmitglieder von 1959 waren Kriegsteilnehmer des 2. Weltkrieges. Die Ziele waren damals Kameradschaftstreffen, um die schrecklichen Kriegserlebnisse zu verarbeiten und die Erhaltung des Ehrenmahls der Fahne und der Auftrag sich für Frieden und Freiheit einzusetzen. Außerdem sollte der VdK und der Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge unterstützt werden. 1961 fand dann die erste Haussammlung statt und die Neugestaltung des Ehrenmals stand auf dem Plan. Die Umbenennung in Soldaten- und Reservistenkameradschaft Gramschatz erfolgte dann 1978. Ein Jahr später wurde unter Vorstand Reinhard Weberbauer die Reservistengruppe der Bundeswehr gegründet. Weberbauer war bis 2001 als Vorstand tätig. Ihm folgte Gottfried Kraus, der bis 2007 Reservistenbetreuer war. Seit 2007 ist nun Michael Beck der Reservistenbetreuer. Jetzt im Jahr 2013 zählt die Soldaten- und Reservistenkameradschaft Gramschatz 73 Mitglieder, davon sind 45 Reservisten der Bundeswehr und 14 Frauen.
Aktiv ist die Kameradschaft unter anderem beim Fischerfest, beim Christbaumverkauf, bei der Gestaltung des Volkstrauertages und beim Ehrengeleit für verstorbene Mitglieder, bei der jährlichen Sammlung für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, bei der Pflege des Ehrenmals und der Fahne, bei der Reservistenarbeit für aktive Reservisten der Bundeswehr und bei der jährlichen „putz-munter"-Aktion.
Bericht und Foto: Nadja Kess
Foto Ehrenmal: Nach dem Gottesdienst wurde sich zum Totengedenken am Ehrenmal versammelt. Bevor der Kranz niedergelegt wurde sprachen Pater Edmund ( 2. von rechts) das Segensgebet, Bürgermeister Burkard Losert (9. Von rechts) eine Gedenkrede und der Vorstand Franz Josef Wiesner(10. Von rechts) die Dankesworte.
Foto Umzug: Ein buntes Bild bot sich in Gramschatz beim Umzug der Soldaten-und Reservistenvereine und der Ortsvereine mit ihren Fahnenabordnungen.
